X: Spendenaufrufe im Internet

Kaputtes Notebook reißt Leute in den finanziellen Abgrund.

Auf Twitter fallen mir immer mal wieder Spendenaufrufe auf. Oft von eher links angehauchten Personen.
Mich wundert, dass die Leute da oft mitmachen und fleißig spenden. Hier will ein mittel bekannter Twitterer 600 Euro für ein neues Laptop, da das alte kaputt ist und er als Blogger, Journalist und Publizist nun arbeitsunfähig sei.

544 Euro sind bereits zusammen gekommen, was wohl bedeutet, dass er die Kohle zusammen bekommt. Ich würde mir ja eher einen rostigen Nagel ins Knie rammen, als wegen sowas im Internet den Hut herumgehen zu lassen.

Gebrauchte Notebooks gibt es für wenig Geld im Internet. Zwar nicht das schicke MacBook mit dem man sich ins Starbucks hocken kann, aber solide Arbeitsgeräte. Das ist ja auch das Schöne an den digitalen Geschäftsmodellen, man braucht gar nicht viel, um starten zu können.

Ich mache nebenbei Softwareentwicklung, YouTube-Videos, Blogs und alles ist auf so einem Gerät möglich. Vor Jahren habe ich auf solchen Kisten normal gearbeitet. Dauert etwas länger aber geht.

Meine zwei Thesen sind, dass es entweder beruflich sehr suboptimal läuft oder man dreist andere Leute seinen Kram bezahlen lässt. Gehen wir mal von wirtschaftlicher Notlage aus, frage ich mich, wie knapp die Finanzen allgemein kalkuliert sein müssen, um sich die Blöße zu geben wegen sowas im Internet zu betteln.

Nicht falsch verstehen: Es gibt auch sinnvolle/ehrliche Spendenaufrufe. Ich habe diese Woche erst für einen Familienvater gespendet. Selbstständig, unheilbarer Krebs, zwei Kinder. Indirekt kenne ich diese Leute, da diese mal bei mir Software gekauft haben, daher ist das auch keine Abzocke oder eine Story.

Verständnis wegen Alltagskram im Internet zu betteln habe ich nicht, aber scheinbar funktioniert es halt.