Aktienbrauerei Kaufbeuren Hauptversammlung 2025

Es ging zur Aktienbrauerei HV 2025.
Am 20.05.2025 fand die 136. Hauptversammlung der Aktienbrauerei Kaufbeuren statt. Heimspiel und nur 15 Minuten zu Fuß von der Arbeit entfernt. Vor vielen Jahren eine der ersten Einzelaktien, welche ich mir in das Depot packte. Damals für 350 Euro, heute dümpelt der Wert bei 100 Euro herum.
Wie auch in den letzten Jahren fand die HV im „Goldenen Hirsch“ statt. Geschätzt waren 60-70 Leute anwesend, eine Veranstaltung in kleiner Runde. Mit am Start war auch Martin vom Börsenstammtisch Augsburg.
Die Aktienbrauerei AG versucht ihr Geschäft mit Immobilien zu machen. An der Brauerei ist man nur noch mit 30 % beteiligt. Die Geschäfte laufen so mittelgut, würde ich sagen. Viele Immobilien sind gastronomische Einrichtungen, während Corona herrschte hier Saure-Gurken-Zeit. Genauso wie im Brauerei-Geschäft.
Dafür ist das Essen gut und es gibt Bier! Das gleicht fehlende Rendite in Form von Aktienkurs und fehlende Dividende aus.
Geschäftsbericht
Auf Twitter habe ich mir folgendes zum Geschäftsbericht notiert:
Vorstand stellt den Geschäftsbericht vor:
– dieses Jahr wieder im gleichen Rythmus, letztes Jahr wurde kein Wirtschaftsprüfer rechtzeitig gefunden
– natürlich wird die Ukraine erwähnt, Inflation, Fachkräftemangel, Zollpolitik, hohe Zinskosten
– Lage ist schlecht, gerade bei Immobilien
– Immobilienpreise gehen zurück
– Probleme mit Baugenehmigungen, Hirschkeller Kaufbeuren geht nicht voran
– zwei Insolvenzen von Pächtern
– Rückzahlung Corona-Darlehen von der ABK Gmbh (die machen das Bier), deswegen Gewinn dieses Jahr
– mehr Bürokratie, die Gesellschaft musste ne Monte Carlo Analyse machen
– Bauprojekt Kleinkemnat ist abgeschlossen
– Renovierung Gaststätten: 288.000 Euro
– positiver Ausblick auf das aktuelle Jahr, bisher Gewinn, Aussicht auf Dividende, ja wers glaubt
Auch das Brauereigeschäft läuft nicht so gut:
Wir kommen zum Bier:
– Beteiligung beim Bier ABK GmbH bei 30%
– keine finanzielle Risiken mehr
– ABK Gmbh Umsatzzahlen liegen vor Corona Niveau
Ein Plus gab es am Ende, da die Brauerei ein Darlehen zurück gezahlt hat. Dennoch ist man optimistisch für das neue Jahr, hier zeichnet sich derzeit ein leichtes Plus ab. Obs am Ende für eine Dividende reicht, wird sich zeigen.
Die Abstimmung lief wie gewohnt, 95% der Aktien liegen in den Händen des Großinvestors. Der Rest vom Streubesitz kann ohnehin nicht viel ausrichten und kontroverse Themen gab es nicht.
Ich habe ein paar Fragen in der Generaldebatte gestellt. So gibt es zusätzliche Bürokratie für Aktiengesellschaften. Diese müssen nun mit einer Monte-Carlo-Simulation ihre Risiken überprüfen. Diese kostet zwar „nur“ 5000-8000 Euro, ist aber halt wieder ein Strohhalm mehr auf dem Rücken des Kamels, bevor es zusammenbricht.
Es gab Streitigkeiten mit um Provisionen für ein Bauprojekt, was bis zum Bundesverfassungsgericht ging. Hier wurde das Verfahren aber gewonnen.
Abstimmung und Debatte waren schnell über die Bühne gebracht. Dann ging es zum Essen über. Dieses war wie immer sehr gut. Backhändl, Bratkartoffeln und einem Knoblauch-Dip, welcher gesellschaftliche Teilnahme auf Tage verhinderte.
Fazit
Wie immer eine schöne kleine Hauptversammlung, mit Bier und gutem Essen. Wenn die Gesellschaft es jetzt noch schafft die nächsten Jahre nachhaltig Gewinne zu machen und die Verbindlichkeiten zu reduzieren, dann sieht es doch gar nicht so schlecht aus.