Der Unternehmergeist schwindet

Zumindest in Deutschland, laut einem Artikel von Heise.de. Immer weniger Leute wagen den Schritt und gründen ein Unternehmen. Verdenken kann man es ihnen nicht. Dennoch möchte ich neben den negativen Punkten auch einen positiven Ausblick geben. Los geht!

Danke, nein Danke!

Es vergeht kein Jahr in dem nicht neue Vorschriften und Regularien erlassen werden. Sei es die Datenschutzgrundverordnung, die Cookie-Richtlinien oder einfach die ausufernden AGB für den kleinen Online-Shop. An diese Vorschriften darf sich der Kleinunternehmer genau so halten, wie ein Google oder Facebook.

Mein Nebengewerbe habe ich vor gut 15 Jahren gegründet. Ob ich das heute nochmal machen würde? Vermutlich würde ich es mir deutlich länger überlegen. Damals baute ich eine Webseite, verkaufte meine Produkte. Ohne AGB über ein unverschlüsseltes Formular und ohne Datenschutzbestimmung. Das ging damals, erst langsam entdeckten die Anwälte das Internet als lukratives Abmahngeschäft.

Heute kommt die EU gefühlt jedes Jahr um die Ecke und führt neue Vorschriften. Sei es die Datenschutzgrundverordnung, die Cookie-Richtlinie oder die Erwähung einer Schiedsstelle für den Online-Shop. Alles muss aktuell gehalten werden. Entweder verlässt man sich ein Generatortool im Internet oder man muss Geld in Anwälte oder Dienstleistungen investieren. All das kostet Zeit und Geld, was am Ende für die Entwicklung der Produkte fehlt. Kein Wunder, dass uns Amerika hier den Rang abläuft, während wir mit Edge im Funkloch hocken und warten bis die Cookie-Meldung geladen ist.

Vom Gewinn darf man in Form von Steuern ordentlich was abdrücken. Wer im Hauptjob gut verdient, darf den Gewinn des Gewerbes mit Spitzensteuersatz versteuern. Dazu gibt es ständig Kommentare der eher links orientierten Regierung, dass man doch die Leistungsträger noch etwas mehr zur Kasse bitten sollte.

Jetzt erst recht

Nun zum Positiven: Wer jammert, lebt noch. Die meisten, welche im Heise-Forum jammern, würden nie auf die Idee kommen eine eigene Unternehmung zu gründen. Ob mit oder ohne Bürokratie. Aktuell leben wir gerade noch in wirtschaftlich guten Zeiten, in denen sich Arbeitnehmer eher im bequemen Angestelltenleben einrichten.

Ansonsten, im Zweifelfall plädiere ich dafür einfach mal zu machen. In den letzten 15 Jahren habe ich keine Abmahnung erhalten. Auch früher gab es Unsicherheiten. Gerichte entschieden damals, ohne Ahnung, dass man sich Links zu eigen machte und für den Inhalt der anderen Webseite haftete. Ab gab Abmahnungen wegen fehlenden Impressum und Angaben, nicht lizensierter Bilder oder einfach nur, wenn man die Wortmarke „Explorer“ verwendete oder verlinkte.

Im Gegensatz zu früher gibt es zwar mehr Bürokratie, aber auch mehr Dokumentation dazu im Internet. Wer ein bis zwei Wochenenden in etwas Weiterbildung investiert, hat das wichtigste geklärt und kann loslegen.

Je weniger unternehmerisch tätig sind, desto weniger Mitbewerber gibt es, gegen die man sich behaupten muss. Die beste Zeit ein neues Projekt zu starten ist immer jetzt.

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