Immobilienpreise

Ein paar Beobachtungen vom Immobilienmarkt im Ort.

Seit vielen Jahren schaue ich regelmäßig in die Immowelt-App für meinen Heimatort. Weniger aus konkreten Kaufwünschen, sondern aus Interesse. Gut, am Ende ist da vielleicht doch ein unterbewusster Wunsch, irgendwann mal eine eigene Immobilie zu haben.

Jahrelang kannten die Preise nur den Weg nach oben. Eine 50qm Wohnung konnte da schonmal 350.000 Euro kosten. Häuser gingen bei 500.000 Euro los, für den ambitionierten Handwerker. Angebote gab es nicht soviele. Vielleicht 10-15 Wohnungen waren drinnen.

Inzwischen hat sich das Bild gewandelt. Heute Morgen waren knapp 70 Wohnungen drinnen, Häuser knapp 60. Nicht wenige Inserate tragen den Hashtag “#Zwangsversteigerung”. Die Preise sind ebenfalls gesunken, aus dem Bauch heraus sind es vielleicht 20 % weniger. Wobei hier noch offen ist, ob die Preise am Ende erzielt werden können.

Die Zinsen sind gestiegen, damit ist die Finanzierung deutlich teurer geworden. Dazu kommt, dass Regierung und EU aktuell eher für Verunsicherung suchen. War früher die Gastherme ein Zeichen für eine günstige Heizung, dürfte es in Zukunft eher ein Makel in Form einer nicht kalkulierbaren Zeitbombe sein. Dazu kommen die Pläne der EU, die Wohngebäude in den nächsten Jahren mit weiteren Energievorschriften zu belegen. Und dann gibt es ja noch das ganze Drama mit den Grundsteuererklärungen.

Kurz gesagt, ich kann mir vorstellen, dass die Leute jetzt eher abwarten, was passiert und die Preise weiter sinken. Oder die Leute haben, wie ich, keinen Bock mehr auf Eigenheim und Co.

4 Kommentare

  • Hey,

    Das wird ein paar Hauseigentümer noch kalt erwischen.
    Die meisten glauben ja noch an das Betongold und dass ihre Immobilie immer im Wert steigen wird.
    Nach eigener Erfahrung helfen da auch keine noch so guten Argumente, sie müssen es selbst am Markt sehen.

    Auch das mit den angedrohten Zwangssanierungen ist mal wieder ein Schmankerl der Regierung. Hätte man sich nicht besser ausdenken können. Einfach weiter überall Wärmepumpen einbauen bei zukünftig mangelhafter Stromversorgungssicherheit…

    Ein ehemaliger Kollege von mir heizt seit Januar im Notbetrieb (Heizstab mit Strom), da der Verdichter seiner Wärmepumpe kaputt ist. Die Stromrechnung möchte ich nicht sehen…
    Und er hat schon herausgefunden, dass das gleiche Problem bei diesem Wärmepumpentyp öfters auftritt. Sie ist jetzt 5 Jahre alt.

    Grüße,
    DerFinanznomade

    • admin

      Hallo, ja ich denke auch, dass da einige ihre Probleme bekommen werden, wenn die Anschlussfinanzierung ansteht. Der Hashtag #Zwangsversteigerung in der App kommt immer häufiger vor. Das mit den Wärmepumpen muss man abwarten, gut möglich, dass bei der nächsten Wahl einiges wieder rückgängig gemacht wird.

      Gruß
      Andy

  • Ein Kollege von mir hat ein neues Haus gekauft und möchte dort im Herbst einziehen. Aktuell versucht er also sein aktuelles Haus zu verkaufen. Sein Verlust wird voraussichtlich über 100.000 Euro liegen, weil sie die Preise so massiv verändert haben.
    Wenn man ein bisschen mit offenen Augen auf die Wirtschaft geschaut hat, hätte man das schon lange vorher ahnen können. Wer dann nur 10 Jahre Zinsbindung abgeschlossen und alles schön auf Kante genäht hat…der wird jetzt eben eines besseren belehrt. Verstehe die deutsche Faszination mit dem Eigenheim als “Altersvorsorge” sowieso nicht 🤷🏼‍♀️

    • admin

      100.000 Euro ist schon eine Hausnummer, um den Wortwitz mal mitzunehmen. Wirklich auffallen tut es ja auch erst beim Verkauf, wenn die Preise so nicht mehr erzielt werden können. Ich muss zugeben, dass eine eigene Immobilie auch auf mich einen emotionalen Reiz ausmacht. Rein rational spricht aber vieles dagegen. Meine Dividenden zahlen mir inzwischen mehr als die Miete, ich habe keine Schulden, bin flexibel und kann umziehen und muss mir keine Sorgen um die neuen Gesetze der Regierung machen.

      Gruß
      Andy

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