2019 – 2020 Rückblick und Ausblick
Das neue Jahr hat begonnen, Zeit für einen kleinen Rückblick und Ausblick.
Zack vorbei. Schnell ging das Jahr vorbei. In der Arbeit gab es viel Freizeit, das Nebengewerbe hatte sein bestes Jahr seit Gründung und ich habe es dieses Jahr endlich geschafft diesen Blog hier zu starten.
Aktien, Geldanlage, Sparquote
Mein 5. Jahr an der Börse, wenn man von kleineren Experimenten vor 12 Jahren absieht. Die Geldanlage und das monatliche Investieren sind inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen. Am Monatsanfang wird investiert und gut ist. Die Kurse waren dieses Jahr zwar ein Grund zur Freude, werden aber mehr zur Nebensache. Meine Metrik ist eh der monatliche Cashflow in Form von Dividenden.
Im Gegensatz zum letzten Jahr sind die Kurse deutlich gestiegen. Ich bin gut 35.000 Euro mit dem Depot im Plus. Das fühlt sich zwar gut an, ist aber nichts, was ich irgendwie meinen Fähigkeiten anrechne. Morgen kann es schon wieder runtergehen und rein rational gesehen, heißt das erstmal, dass ich teurer einkaufen muss.
Der Wert steht nur auf dem Papier und bei einem Verkauf würde ein gutes Viertel davon auch als Steuern weggehen. Dennoch habe ich jetzt knapp 200.000 Euro auf dem Depot.
Ich kann mich gut daran erinnern bei einem anderen Blogger gelesen zu haben, dass dieser 200.000 Euro Depotwert hat. Für mich war dies damals gefühlt unerreichbar. Am Ball bleiben und stures Investieren und Sparen zahlt sich am Ende aus.
Wichtiger sind mir die Dividenden. Dies ist echtes Geld, echter Cashflow der Monat für Monat aufs Konto eingeht. 4335 Euro habe ich im letzten Jahr an Dividenden eingenommen. Das sind 360 Euro im Monat. 2018 waren es 3200 Euro Dividenden, also knapp 267 Euro im Monat. Geld was einfach kommt, ohne dass ich dafür den Finger groß krumm machen muss. Für dieses Jahr sind 400 Euro im Monat mein Ziel. Gerne auch etwas höher.
Auch hier zahlt die stupide Ausdauer aus. Andere sind bereits deutlich weiter, sowohl beim Depotwert, als auch bei den Dividenden. Mich motiviert das, dies auch zu erreichen.
Erstaunt war ich auch über meine Sparquote. Durchschnittlich 2600 Euro konnte ich im Monat zurücklegen. Donnerwetter! Meine monatlichen Kosten lagen bei etwa 2200 Euro. Hier zahlen sich das Nebengewerbe und auch die Dividenden aus. Somit war es auch kein Problem, dass ich seit ein paar Monaten Kurzarbeit habe und dadurch im Hauptjob weniger verdiene. Die Nebeneinkünfte (Dividenden, Gewerbe, Zinsen) geben mir etwa 1100 Euro zusätzliches Einkommen im Monat. Im Vorjahr waren es 730 Euro, im Jahr davor nur 430 Euro.
Ich bin eh nicht der große Geldausgeber. Als Minimalist fließt ohnehin wenig Geld in den Konsum. Größere Posten sind Urlaube, hier bin ich eher wenig frugal unterwegs. Fehlen tut mir nichts und 2200 Euro Fixkosten sind sicher auch nicht wenig. Wichtig ist die Einnahmen zu steigern.
Job und Nebengewerbe
Im Job wurde es zum Jahresende interessant. Durch den Hackerangriff saß ich knappe 6 Wochen daheim. Inzwischen läuft es teilweise wieder an, wobei ich derzeit viel im Home-Office arbeite. War ich anfangs skeptisch, muss ich sagen, dass ich daheim und in Ruhe sehr gut arbeiten kann. Ich stehe deutlich entspannter auf und es gibt keine Störungen durch Kollegen. Eine gewisse Disziplin brauche ich daheim dennoch um auf die Sollstunden zu kommen. Ich bin mal gespannt wie es weitergeht. Derzeit haben wir noch Kurzarbeit, was mir danke 6,4 Stunden Tage erlaubt auch mehr Zeit in mein Nebengewerbe zu stecken.
Und damit zum nächsten Thema. Das Nebengewerbe hatte im letzten Jahr das beste Jahr seit Gründung. Knapp lagen wir hier unterhalb der Grenze für die Umsatzsteuer. Gut möglich, dass wir in diesem Jahr den Status als Kleinunternehmer verlieren.
Der Erfolg ist nicht unbedingt Zufall. Das Gewerbe betreibe ich bereits seit 18 Jahren, zusammen mit einem Freund. Viele Jahre lief es nebenbei. Es kam Geld rein und es war OK. Seit etwa 3 Jahren habe ich einen deutlicheren Fokus an den Tag gelegt. Die Software, welche wir entwickeln und vertreiben, wurde modernisiert und von Grund auf neu entwickelt. Ein neues Produkt kam auf den Markt und auch unsere Webseiten und Blogs wurden intensiv mit neuen Inhalten befüllt. Dies zahlt sich nun nach einer Durststrecke aus. Gegenüber dem vorletzten Jahr hat sich der Umsatz fast verdreifacht.
Eine weitere Freude war unser Youtube-Kanal. Nach gut zwei Jahren Arbeit habe ich hier die 1000 Abonnenten erreicht. Das war gar nicht so einfach, da es sich hierbei um Tutorials und Anleitungen handelt. Hier hat jemand ein konkretes Problem und interessiert sich nur für dieses eine Video. Warum also gleich den Kanal abonnieren?
Dies erlaubt nun eine Monetarisierung und weitere Einnahmen. Hier habe ich viel gelernt über Video- und Audioaufnahmen, Videoschnitt, freies Sprechen. Man wird nicht dümmer durch Nebenprojekte.
All das war harte, aber spaßige, Arbeit, welche sich nun auszahlt. Gefühlt wird jeder Einsatz erst nach gut 2 – 3 Jahren belohnt. Durchhalten und dranbleiben heißt die Devise. Wie beim Investieren.
Nebengewerbe als Arbeitslosenversicherung
Durch die Kurzarbeit, den Hackerangriff hat das Nebengewerbe eine weitere Bedeutung gewonnen. Es ist für mich eine finanzielle und auch mentale Arbeitslosenversicherung. Finanziell, da bald genug Geld reinkommt (mit Dividenden) um finanziell knapp über die Runden zu kommen. Mental, da ich auch bei Arbeitslosigkeit in kein Loch fallen würde und einfach meine Projekte mehr voranbringen würde. Die Chancen, dass ich in solch einem Fall den ganzen Tag nur Netflix schaue, ist arg gering.
Blog, Podcast
Den Gedanken einen Finanzblog zu machen, hatte ich schon länger. 2019 habe ich dies endlich in die Tat umgesetzt. Ein paar Besucher kommen inzwischen am Tag, der Podcast wurde auch bereits ein paar hunderte Mal heruntergeladen. Ich hatte nette Kommentare und auch nette Mailkontakte. Darum geht es hier, es soll kein großer kommerziell erfolgreicher Finanzblog werden.
Ziele 2020
Ehrlich gesagt habe ich keine konkreten Ziele für das kommende Jahr. Ich mache einfach so weiter. D.h. jeden Monat investieren, egal was die Zeitungen schreiben. Sparen ohne geizig zu sein. Die eigenen Projekte vorantreiben und damit Dinge zu tun, welche mir Spaß machen.
Ansonsten geht es demnächst wieder zum Kapitalgipfel in München. Darauf freue ich mich bereits.