Ing-Diba führt Kontoführungsgebühren ein
Zahlreiche klassische Banken haben zum Jahresanfang Gebühren erhöht. Nun zieht auch die Diba als große Direktbank mit einem ungewöhnlichen Schritt nach und führt Kontoführungsgebühren ein.
Bisher war das Diba-Konto ein guter Deal. Keine Kontoführungsgebühren, kostenlose Kreditkarte und europaweites kostenloses Geldabheben. Das ist natürlich verlockend, auch für Leute, welche das Konto nicht als Hauptkonto verwenden. Vor dem Urlaub bucht man etwas Geld auf das Diba-Giro und kann dann kostenlos Geld abheben.
Dem will die Diba nun den Riegel vorschieben und führt eine Kontoführungsgebühr ein. 4,90 Euro werden pro Monat fällig, sofern der Geldeingang weniger als 700 Euro im Monat beträgt. Da ich die Diba als mein Hauptkonto verwende betrifft mich dies nicht. Das Modell gab und gibt es bereits von anderen Banken, bei oft sogar mehr Geldeingang jeden Monat sehen wollen.
“Vorerst” wie die Diba in ihrem Info-Schreiben ankündigt. Vorerst kann hier zwei Dinge bedeuten: die erste Variante, solange ich dafür sorge, dass die 700 Euro reinkommen oder vorerst im Sinne, OK wir schauen mal wie groß der Aufschrei ist und führen dann für alle Kunden eine Gebühr ein.
2.8 Millionen Girokonten sind wohl von der neuen Regelung betroffen. Ganzlich verwundert mich die Sache nicht. Zum einen wird das Geschäft der Banken seit vielen Jahren schwieriger. Mit Kunden, welche das Konto nur für die Vorteile des kostenlosen Geldparkens und Geldabhebens nutzen, mit denen macht die Diba nur Verluste. Für jeden Einsatz der Kreditkarte darf die Bank ein paar Euro an den jeweiligen Betreiber des Geldautomaten abdrücken. Bereits aus diesem Grund gibt es bei Direktbanken wie Diba oder DKB entsprechende Mindestabhebungen. Hier wird der Kundenbestand der Zweit und Drittkonten bereinigt.
Meine Meinung
Ich bin mal gespannt, wie es weiter geht. Die Signalwirkung dürfte groß sein, immerhin ist die Diba eine der größten Direktbanken. Der Rest wird davon abhängen, inwieweit die Bank mit Kunden wie mir ihr Geld verdient. Bei mir kommt durch die monatliche Order von Aktien und ETFs Geld für die Bank rein. Auch ohne Grundgebühr. Aber statistisch gesehen investieren nicht soviele Leute in Aktien, damit verdient die Bank also auch nicht wirklich Geld. Das Zinsgeschäft wird immer schwieriger. Ich denke wir müssen uns mittelfristig an Gebühren gewöhnen.