Meinung zum Lindner Vorsorgedepot
Ein paar Gedanken und Meinung zum geplanten Vorsorgedepot.
Die Tage ginge auf Twitter ein paar Details zum Altersvorsorgedepot herum. Ich gehe davon aus, dass sich da noch einiges ändern wird, da Teile der Regierung Aktien eher kritisch gegenüber stehen.
Was ist geplant?
Deswegen hier nur vereinfacht, was ich mitgenommen habe. Es soll möglich sein, ein spezielles Depot zur Altersvorsorge anzulegen. Reinpacken kann man wohl ETFs und auch Einzelaktien. Krypto, Optionen und anderer Foo sind raus, was auch ok ist.
Zu jedem Euro gibt es, bis zu einer bestimmten Summe, etwas vom Staat hinzu. Für Kinder, Familien und so weiter gibt es weitere Zulagen. Entnahme ist ab 65 Jahren möglich.
Die Abgeltungssteuer entfällt während der Ansparphase, besteuert wird später.
Was ich gut finde
Positiv ist, dass es eine freie Wahl geben soll. Ich kann investieren, es gibt keine Beitragsgarantie, welche die Rendite im Zweifelsfall kaputt macht. Dass es Zuschüsse gibt, ist ebenfalls fein.
Was mich stört
Mich stören ein paar Dinge. Am meisten stört mich die mangelnde Flexibilität. Auszahlung erst ab 65. Ich halte es für einen sehr großen Vorteil bei eigener Aktienanlage jederzeit verkaufen zu können. Sei es in einer Notlage, sei es, weil ich beruflich kürzertreten will.
Diese Möglichkeit gibt es hier bewusst nicht. Dies wird auch so benannt, man befürchtet, dass ansonsten Leute früher in “Rente” gehen und so als Steuerzahler, Beitragszahler und Fachkraft verloren gehen. Ich denke vielen die in Rente gehen ist die Option wichtig.
Spannend wird auch noch, wie konkret es ausgestaltet wird. Werden Banken ein extra Depot anbieten, welches ich jederzeit steuern kann? Oder gibt es spezielle Produkte?
Diesen Monat diesen ETF, nächsten Monat den nächsten? Klar, ich kann nicht verkaufen, aber hätte doch gerne zumindest hier die Flexibilität. Was wird so ein Depot an Gebühren kosten? Die Banken haben doch sicher ein Interesse an hohen Gebühren.
Fazit
Ich will es nicht ganz schlecht reden, aber bei mir überwiegt die Skepsis. Die mangelnde Flexibilität könnte bei mir den Ausschlag geben, dass ich sage, mache ich nicht.
Gewünscht hätte ich mir irgendwas Einfaches, 12.000 Euro Freibetrag oder sowas.
Aber ich denke, das grundsätzlich Signal ist, sorge selbst vor, aber bitte arbeite auch bis 65, bis dahin arbeitest Du!
Moin,
ich sehe das wie du. Die Skepsis überwiegt, die mangelnde Flexibilität stört mich auch, und ich warte nur darauf, dass sich herausstellt, dass man dafür ein bestimmtes Depot benötigt, welches auch noch besondere Verwaltungskosten hat….. mir ist noch in Erinnerung, wie Riester- und Rürup-Renten als DAS Must-Have der AV nicht nur angepriesen, sondern auch erfolgreich verkauft wurden. Das sich das Ganze irgendwie doch nicht rechnet, hat sich ja erst Jahre später rausgestellt.
Andererseits, bei finvesto/ebase gibt’s ein günstiges Depot für die VL, also gibt es vielleicht doch Hoffnung auf ein faires Produkt für die Lindner-Pläne.
Kleiner Funfact am Rande: die VL, die mein Betrieb mir zahlen würde, nehme ich nicht in Anspruch. Grund: gemäß IG Metalltarifvertrag ist das eine AVWL, eine altersvorsorgewirksame Leistung, die nicht in einen ETF-Sparplan fließen kann (Zockerei!), sondern nur in ein deutlich schlechter verzinstes Produkt, das natürlich auch erst im Rentenalter abrufbar ist…. mehr muss man dazu nicht mehr sagen, denke ich…..
Das ja dämlich. Selbst wenn es die schlechtere VL Anlage ist, ist es dennoch geschenktes Geld vom Arbeitgeber.
Sehe ich ja genauso, mal schauen was am Ende rauskommt, was für Produkte, Kosten. VL kann ich nachvollziehen, wobei ich das wohl so handhaben würden, wenn ich nix selbst dazuzahlen müsste, würde ich das halt mitnehmen.
Ich selbst habe das VL in nem Bausparer, macht den Kohl nicht fett, aber ich nehme das mit. Da komme ich zumindest nach 7 Jahren ran, bzw. würde ich jetzt halbwegs kurzfristig an das Geld kommen.