Sigmar Gabriel – länger Arbeiten
Länger arbeiten gegen den Fachkräftemangel.
Das fordert zumindest der frühere SPD-Chef und Außenminister Sigmar Gabriel. Und mit dem „frühere“ ist die Sache auch schon eingeordnet. Der gute Mann ist nicht mehr im Amt und äußert seine Meinung, mehr nicht. Das greifen die Medien natürlich gerne auf, denn es ist auch ein schönes Aufregerthema.
Als jemand, der seine Arbeitszeit vor gut 2 Jahren reduziert hat, gebe ich auch gerne mein Senf zum Thema ab.
Damals als ich meine Arbeitszeit reduzieren wollte habe ich nicht nur das mehr an Freizeit im Kopf gehabt, sondern mir auch Gedanken um die finanzielle Seite gemacht. Ein Nebengewerbe habe ich ja schließlich auch noch. Ich bin zur Erkenntnis gekommen, dass sich Mehrleistung kaum lohnt in Deutschland. Ab 57.918 Euro greift der Spitzensteuersatz, hier dürfen die „breiten Schultern“ 42 % Steuern zahlen, für jeden Euro der dazu kommt. Und hier wird ja auch noch gerne drüber diskutiert, dass 42 % ja viel zu wenig seien.
Sollte jemand dem Aufruf von Herrn Gabriel nachkommen, landet er, als Fachkraft, schnell über dieser Schwelle und darf einen Großteil wieder abgeben. Mit etwas Glück gehört er dann zu den Leuten, welche noch breitere Schultern haben und auch noch den Soli zahlen dürfen.
Ähnliches gibt es auch beim Investieren zu beobachten. Die mahnt auch hier die Politik stets die private Vorsorge an, sobald man aber zum erlauchten Kreis der Kleinaktionäre gehört, darf man sich als Zielscheibe für Steuererhöhungen sehen, wenn die linken Flügel der Parteien, mal wieder, fordern die „leistungslosen“ Dividenden möglichst hoch zu besteuern.
Wer dann noch auf die Idee kommt Jahrzehnte zu sparen und sich so ein dickes Depot und Polster aufzubauen, weckt anschließend Begehrlichkeiten in Richtung Vermögenssteuer.
Dann doch lieber mehr Freizeit.
Deine Sichtweise in Ehren. Ich wünschte, ich könnte mir davon was abgucken!
Ich stimme deiner Darstellung zu 100% zu.
Ja, die Angestellten im 60k-65k Euro im Jahr trifft es hier am Ungünstigsten. Aber: Je mehr man drüber verdient, desto besser wieder (prozentual), die Beiträge zur Krankenkasse und Rentenversicherung sind ja bei knapp 60k und etwas drüber gedeckelt. Also, entweder deutlich mehr oder besser etwas weniger verdienen. 😉
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Ich verstehe nicht warum man sich am Renteneintrittsalter orientiert und nicht an der Arbeitszeit. Diese sollte der Eintritt in die Rente sein. Wenn jemand schon mit 18 im Baugewerbe arbeitet hat er meine vollste Unterstützung, wenn er mit 62 in Rente geht. Es wären dann schon viele theoretische Arbeitsjahre möglich gewesen. Wenn jemand noch orientierungslos ist oder lange im Studium hängt und dann erst mit 26 anfängt zu verdienen, dann wäre dann das Renteneintrittsalter halt bei 70.
Nicht gearbeitete Jahre wären dann entweder als Konsequenz länger Arbeiten (Eintrittsalter verschiebt sich halt um ein Jahr) oder aber eben mit Kürzung verbunden.
Stimme dem zu, wobei es denke schon so ist, zumindest teilweise? Ab bestimmter Anzahl an Beitragsjahre geht es in Rente.
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