Monatsrückblick März 2020 – ein Monat voller Veränderungen

Eigentlich ist es etwas zu spät für den Monatsrückblick, der April ist bald zur Hälfte vorbei. Aber es ist auch kein Standardmonat gewesen.

Der März durfte wohl als Monat mit den meisten Veränderungen in diesem Jahr gelten. Von „alles ist in Ordnung“ über Aktiencrash, Ausgangssperren und weltweit viele hunderttausend Corona-Erkrankte mit tausenden von Toten.

Es war Anfang März, als die ersten Veranstaltungen abgesagt worden sind. Ich wollte mit einem Freund den Kapitalgipfel in München besuchen. Dieser wurde kurzfristig abgesagt. Eine Veranstaltung mit vermutlich etwa 200 Teilnehmern.

Mir kam die Absage damals übertrieben vor, in jeder großen Kneipe in München sind mehr Leute zusammen. Da müsste man diese auch dicht machen, genauso wie andere Großveranstaltungen wie Fußballspiele. Letztlich kam es genau so.

Wir sind dennoch nach München gefahren, haben das Deutsche Museum besucht und den Abend in diversen Wirtshäusern ausklingen lassen. Rückblickend wohl etwas, was wir nicht mehr so schnell machen werden.

Inzwischen ist in Bayern alles dicht außer Lebensmittel und andere wichtige Dinge. Seit etwas Mitte des Monats März gilt eine Ausgangssperre. Raus darf man nur noch für Sport, Besorgungen und den Weg zur Arbeit. Meiner täglichen Arbeit als Softwareentwickler gehe ich inzwischen überwiegend aus dem Home-Office nach. Insgesamt ist die Situation zwar seltsam, aber auch der anderen Seite bin ich auch eher jemand, der nicht so oft unterwegs ist.

Absturz an den Aktienmärkten

Die Wirtschaft hat in vielen Bereichen eine Vollbremsung hingelegt. Dies zeigte sich auch umgehend an den Aktienmärkten. Ging es bereits Anfang März nach unten, ging es nun nochmal krachend nach unten. Mein Depotwert schmolz um einen deutlichen 5-stelligen Betrag ab und ich lag mit allen Investments + Dividenden im Minus.

Das war kein schönes Gefühl, auf der anderen Seite habe ich zu keinem Zeitpunkt meine Strategie infrage gestellt. Stattdessen habe ich stark gefallene Aktien zu günstigen Konditionen eingesammelt und mein Depot damit ausgebaut. Gekauft habe ich unter anderem: Munich Re, Siemens, Coca Cola, 3M, Inbev, IBM und meinen MSCI-World aufgestockt.

Letztlich wird auch diese Krise wieder irgendwann vorbeigehen. Inzwischen ist das Depot auch wieder im Plus, zuletzt ging es wieder aufwärts. Aber das muss natürlich nicht so bleiben.

Dividenden

Die Dividendeneinnahmen lagen etwas über dem Vorjahr. Hier gab es noch keine negativen Auswirkungen. Knapp 360 Euro kamen rein, was etwa 16 % mehr als im Vorjahr war. Ein ETF hat etwas weniger Geld ausgeschüttet, was vermutlich schon der Corona-Krise geschuldet ist.

Ich gehe davon aus, dass die kommenden Monate sich schlechter entwickeln werden. Dies liegt vor allem an den ausfallenden Hauptversammlungen, damit fließt erstmal kein Geld und die Unternehmen werden ihre Dividenden auch teilweise streichen. Dies betrifft vor allem die DAX-Unternehmen. Bei den US-Werten wird, es denke weiter laufen. Dies hängt am Ende auch von der Branche ab, es gibt auch in dieser Krise Unternehmen, welche mehr und weniger betroffen sind. Einige durften sogar als Gewinner rausgehen.

Letztlich ist es mir auch recht, wenn das Unternehmen die Kohle in schwierigen Zeiten zusammenhält und nicht ausschüttet. Die langfristige Perspektive ist mir da wichtiger.

Nebengewerbe

Das Nebengewerbe könnte schon fast zu den Krisengewinnern zählen. Der beste Monat bisher. Die Nachfrage nach unserer Software ist gestiegen. So hat z.B. eine Pizzeria ihr Bestellsystem kurzfristig auf unsere Software umgestellt um weiterhin verkaufen zu können. Youtube läuft auch gut, man könnte fast meinen, dass die Leute mehr Zeit haben.

Aufwärtstrend an den Märkten

Inzwischen ist der April schon fast zur Hälfte vorbei. Die Kurse haben angezogen, das Depot ist im Plus. Damit alles in Ordnung? Ich denke nicht. Ein wenig Durststrecke werden wir noch vor uns haben und vieles hängt davon ab, wie sich die Lage weiter entwickelt. Genaues weiß man nicht.

Ich habe in verschiedenen Foren gelesen, dass einige Leute ihr Depot aufgelöst haben und zu niedrigeren Kursen wieder einsteigen wollen. Ich wage zu bezweifeln, dass dies überhaupt klappt. Letztlich erkennt man das Tief immer erst später und wer verkauft hat, ist vermutlich jetzt immer noch nicht investiert und wenn es dumm läuft, steigt der Markt einfach weiter.

Mein Plan ist weiterhin: stur weiter investieren.

Fazit

Wenn ich einen Kernpunkt mitnehme, dann der: Man gewöhnt sich an alles. Der neue Depotstand, der permanente Krisenmodus in den Medien und auch an die neuen Maßnahmen der Regierung. Wer vor einem halben Jahr gesagt hätte, dass in Deutschland Fußballspiele eingestellt werden, Kneipen dichtgemacht werden, Klopapier knapp ist und wir eine Ausgangssperre haben, den hätte ich als verrückt bezeichnet.

Aber ich bin grundsätzlich optimistisch. Die Situation wird wieder besser werden und die Krise bietet auch viele Chancen. So hat mein Unternehmen auch die Sache mit dem Home-Office umgesetzt. Und Videokonferenzen funktionieren auch prima. Dies können wir gerne für nach der Krise beibehalten, meinetwegen auch das Weglassen des Händeschüttelns.


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